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Das giftige Bisphenol A, das den Hormonhaushalt angreift!

Bisphenol A (BPA) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Diphenylmethan-Derivate und eines der Bisphenole. Es wird synthetisch hergestellt und ist Bestandteil vieler Produkte des täglichen Gebrauchs wie Plastikflaschen, Plastikspielzeug, Thermopapier, der Auskleidung von Konservendosen, Bodenbeschichtungen aus Epoxidharz uvm.

Bisphenol A kann sich bei Kontakt mit Lebensmitteln aus dem Produkt lösen und ist dann in diesen nachweisbar. Der mittlere Gehalt an Bisphenol A im menschlichen Blut ist mittlerweile höher als die Konzentration, die bei Mäusen zu einer Beeinträchtigung der Sexualentwicklung führen kann.

Bisphenol A gehört zu den hormonellen Schadstoffen, die bereits in kleinsten Mengen im Hormonhaushalt eingreifen können. Es ist ein Beispiel dafür, wie wenig die traditionelle Risikobewertung davon berichtet, tatsächliche Schäden zu erfassen:

Möglicherweise ist es durch eine direkte Einwirkung auf Hormonrezeptoren in geringeren Konzentrationen schädlicher als in größeren Mengen. Frühreife, eine reduzierte Spermienzahl oder auch Verhaltensstörungen werden als mögliche Folgen diskutiert.

Im Sommer 2007 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Wert für die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge um das 5fache auf 50 Mikrogramm/ Kilogramm Körpergewicht erhöht, was von Umwelt- und Verbraucherschützer stark kritisiert wurde. Anfang 2015 hat die EFSA eine Neubewertung von BPA veröffentlicht mit der Absenkung des Wertes um mehr als das zehnfache, auf vier Mikrogramm je Kilogramm Körpergewicht.

Im Rahmen der Umsetzung des seit Juli 2007 gültigen neuen Chemikaliengesetzes REACH wurde ein Verbot des Stoffes für alle Anwendungsbereiche gefordert, für die sicherere Alternativen vorhanden sind.

Im Juli 2016 beschloss der Regelungsausschuss der EU-Kommission ein Verbot von BPA in Thermopapier, das erst 2020 in Kraft getreten ist.