Zum Inhalt springen

Landschaft in Gefahr! Geo-Engineering and Negative Emission Pathways in Europe

Eine neue Studie der EU will Risiken von Eingriffen in das Klimasystem wissenschaftlich bewerten lassen. Was bringen Sonnenspiegel im Weltall oder Algenzucht im Ozean? 

Die EU beauftragt Studie, um Risken des Geoengineerings einzuschätzen

Einblick soll eine internationale Studie bringen, mit der die EU einige Klimaforschungsinstitute beauftragt hat. Im Projekt GENIE („GeoEngineering and NegatIve Emission Pathways in Europe) geht es um die Folgen, die möglichen Eingriffe in das Klimasystem: Im Einzelnen sollen die umweltspezifischen, technischen, sozialen, rechtlichen und politischen Dimensionen solcher Klimaschutzmaßnahmen analysiert werden.

Mit Ergebnissen rechnen die Wissenschaftler 2023.

Viele Techniken zur CO2-Entnahme seien sehr landintensiv und damit schädigend für die Nahrungsmittelversorgung, Ozeane oder Artenvielfalt. Es gibt viele Risiken einer völlig neuen Qualität, die durch SRM “Solar Radiation Management” entstehen: Sie beeinflusst regional unterschiedlich Temperaturen und Niederschläge und damit zum Beispiel auch lokale Ernten.

Wolkenimpfung

In ihrer tatsächlichen Wirksamkeit umstritten ist die Methode der sogenannten „Wolkenimpfung“.

Durch das Einbringen künstlicher Kristallisationskeime („Kohlensäureschnee“, Silber- oder Bleiiodid) in vorhandene Wolken sollen sowohl die Niederschlagsmenge in trockenen Regionen erhöht als auch Unwetterereignisse kontrolliert und vermieden werden.

Auch in Venezuela und Russland sind solche Massnahmen zur Erzeugung von Niederschlägen angedacht. In Bolivien wurde während einer Dürreperiode Anfang 2017 das Impfen der Wolken versucht.

Seit Anfang der 2000er Jahre wird in den Vereinigten Arabischen Emiraten an Wolkenimpfung geforscht. In der heißen Wüstenregion verdunsten oft kleine Regentropfen, ehe sie den Boden erreichen. Während der Ausbringung von Silberjodid wurden erhöhte Konzentrationen von Feinstaub gemessen. 

Im Juli 2021, während einer Hitzewelle mit Temperaturen bis 50 °C, experimentierte Dubai mit Drohnen und elektrischer Ladung, um größere Tropfen zu erzeugen und um nachteilige Umweltwirkungen durch den Einsatz von Chemikalien zu vermeiden.